Die Kredit- und die Sparzinsen werden weiter steigen! Warum? Die EZB hat die Leitzinsen weiter erhöht, dieses Mal um 50 Basispunkte auf 2,50 %, der Einlagenzins für Geschäftsbanken wurde ebenso erhöht auf 2,00 %.
Die Erhöhung kam nicht unerwartet in dieser Höhe, nachdem die letzten beiden Erhöhung mit 75 Basispunkte höher ausfielen und am Tag zuvor die FED ebenfalls um 50 Basispunkte ihren Leitzins für die USA erhöhte.
Mit dieser Erhöhung soll der Kampf gegen die Inflation gelingen. War das die letzte Erhöhung der Leitzinsen? Wohl nicht, denn die Inflation liegt noch immer sehr hoch auf rund 10 %. Ob nun diese Erhöhung auf 2,50 % die Inflation dämpfen wird, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.
Kredit- und Sparzinsen: sie steigen langsam an
Wie der Verlauf im unten angeführten Chart zeigt, die Kredit- und Sparzinsen sind langsam am Weg nach oben. die roten Linien zeigen die Entwicklung der effektiven Kreditzinsen im Konsum- und Immobilienbereich und die blauen Linien zeigen die Sparzinsen für Neukunden bei einer Laufzeit unter 1 Jahr bzw. über 2 Jahre. Die Datenquelle ist die Österreichische Nationalbank. Ebenso wird auch noch die Entwicklung des EZB-Leitzinses als schwarze Linie eingezeichnet im Chart.
Realrendite weiterhin sehr negativ
Ein Blick auf die Realrendite zeigt das wahre, schlimme Ausmaß der aktuellen Entwicklung. Der Zins am Sparkonto bleibt niedrig, während die Inflation beinhart zuschlägt mit einem Wert von rund 10 %. Nach Abzug des Sparzinses (vor Kapitalertragsteuer) bleibt wenig übrig.
Die blaue Fläche zeigt, dass der aktuelle Realzins bei fast -10 % liegt, weil der Sparzins, die hellere blaue Linie noch immer sehr niedrig ist bei einer immensen Inflation von rund 10 %.
Weitere Entwicklung
Das war noch nicht das Ende der Fahnenstange, die EZB-Leitzinsen werden weiter erhöht werden und damit steigen auch die Spar- und Kreditzinsen. Die Inflation wird nur langsam zurückgehen, so der allgemeine Tenor der Prognosen.
Eine Inflation auf hohem Niveau und ein steigendes Zinsumfeld, so sieht es in den nächsten Monaten aus in der Euro-Zone, wenn nicht noch etwas Besonderes passiert.