Die aktuelle Sparstudie der Bank99, durchgeführt von marketmind, beleuchtet die Spargewohnheiten der Österreicher:innen und deckt deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen auf. Besonders hervorzuheben ist die sogenannte „Gender Spar Gap“ – Frauen sparen im Durchschnitt 41 % weniger als Männer.
Sparen hat hohen Stellenwert, aber deutliche Unterschiede in der Sparsumme
Laut der repräsentativen Umfrage unter 1.000 Österreicher:innen, legen sechs von zehn Befragten Wert auf das Sparen. Im Durchschnitt sparen die Menschen monatlich etwa 225 Euro. Dabei zeigt sich, dass Männer im Schnitt 284 Euro zur Seite legen, während Frauen lediglich 166 Euro sparen. Auch jüngere Generationen und Menschen mit höherer Bildung sparen signifikant mehr als ältere oder weniger gebildete Personen.
Geografisch gesehen, sparen Menschen in Tirol und Oberösterreich die höchsten Beträge, während das Burgenland die niedrigsten Sparsummen aufweist. Wien liegt im Mittelfeld.
Einkommen und Lebenssituation beeinflussen die Sparmöglichkeiten
Die Studie unterstreicht, dass das verfügbare Haushaltseinkommen sowie die Lebenssituation maßgeblich das Sparverhalten beeinflussen. Personen mit einem Haushalt-Nettoeinkommen unter 2.000 Euro sparen nur rund 115 Euro monatlich, während Menschen mit einem höheren Einkommen entsprechend mehr zurücklegen können. Besonders erschwert ist das Sparen für nicht-erwerbstätige Personen, etwa aufgrund von Pension, Karenz oder Arbeitslosigkeit.
Frauen sind hierbei besonders stark benachteiligt. Neben einem geringeren Einkommen, sind viele Frauen in Teilzeit beschäftigt oder leben als Alleinerziehende. Patricia Kasandziev, Vorstandsmitglied der Bank99, erklärt: „Die Sparlücke zwischen Männern und Frauen beträgt 41 %. Dies erhöht das Risiko der Altersarmut bei Frauen signifikant.“
Konservative Spargewohnheiten und Wissenslücken bei modernen Anlageformen
Die Mehrheit der Österreicher:innen setzt auf traditionelle Sparformen wie das Online-Sparkonto (54 %), Sparbuch (35 %) oder das eigene Girokonto (34 %). Innovative Anlageformen wie Fonds und ETFs sind hingegen wenig verbreitet, und besonders Frauen nutzen diese seltener als Männer. Über die Hälfte der Befragten gibt an, keinerlei Interesse an Aktien, Fonds oder anderen risikoreicheren Anlageformen zu haben. Dies liegt zum Teil am mangelnden Wissen über diese Produkte – sieben von zehn Personen wissen nicht, was ETFs sind, und Frauen schneiden in Wissenstests schlechter ab als Männer.
Kasandziev betont die Wichtigkeit einer diversifizierten Anlagestrategie: „Durch die Kombination aus sicheren und risikoreicheren Anlageformen lässt sich eine höhere Rendite erzielen. Besonders kleinere regelmäßige Beträge können auf diese Weise effektiv gespart werden.“
Sparmotive und Hindernisse
Die Hauptmotive der Österreicher:innen für das Sparen sind der Aufbau einer Notfallreserve (46 %), die Altersvorsorge (38 %) und das Erfüllen größerer Wünsche (43 %). Hohe Lebenshaltungskosten und unerwartete Ausgaben, wie Reparaturen oder Familienunterstützung, stellen jedoch für viele Menschen ein großes Hindernis dar. Besonders Frauen sehen sich aufgrund geringerer Einkommen stärker von diesen Barrieren betroffen.
Bank als wichtigste Informationsquelle
Eine entscheidende Rolle bei der finanziellen Beratung spielt die Bank. Die Mehrheit der Befragten nennt die persönliche Beratung in der Bank als wichtigste Informationsquelle zum Thema Sparen. Frauen bevorzugen hier die persönliche Beratung, während Männer sich häufiger online informieren. Kasandziev hebt hervor: „Die Bank99 bietet mit flexsparen99 attraktive Sparangebote. Gleichzeitig gibt es aber einen hohen Informationsbedarf, besonders bei komplexeren Anlageformen wie Fonds und ETFs.“
Fazit
Die Bank99 Sparstudie zeigt, dass Sparen in Österreich einen hohen Stellenwert hat, jedoch deutliche Unterschiede im Sparverhalten zwischen Männern und Frauen bestehen. Besonders der „Gender Spar Gap“ verdeutlicht die finanziellen Benachteiligungen von Frauen. Innovative Anlageformen sind noch wenig verbreitet, was auf fehlendes Finanzwissen zurückzuführen ist. Die Bank bleibt daher eine entscheidende Anlaufstelle für Spar- und Anlageberatung.
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