Die Santander Consumer Bank in Wien, eine Tochter der größten europäischen Bank, der spanischen Banco Santander, gab bekannt, dass sie im 1. Halbjahr 2016 einen Rekordgewinn erwirtschaft haben. Diesen Rekordgewinn erwirtschaftete die Santander Bank mit einem sehr beschränkten Produktsortiment, nämlich
- Barkredite
- Cashcard – Maestrokarte bis 2.000 Euro Limit mit Teilzahlungsfunktion
- Versicherungen
- Sparprodukte
400 Mitarbeiter in 30 Filialen erwirtschaften in 6 Monaten satte 23,1 Millionen Euro
Die Santander Bank hat in ganz Österreich lediglich 30 Filialen und insgesamt 400 Mitarbeiter. Der Fokus der Bank und dort verdienen sie auch ihr Geld, liegt auf dem Bereich der Konsumkredite. Im Vergleich zum Vorjahr schaffte es die Santander Consumer Bank, dass sie um fast 16 % mehr Kredite abschloss und insgesamt 716,2 Millionen an Neukrediten vergeben hat. Insgesamt beträgt das Kreditvolumen im Moment 1,85 Milliarden Euro. Wie der Kreditvergleich zeigt, ist die Santander Consumer Bank keineswegs eine günstige Bank, wenn es um den Kredit geht und holt man sich den Kredit in einer Filiale und beantragt ihn nicht online, so kostet dieser nochmals extra.
Das Neugeschäft bei den Teilzahlungskrediten stieg im ersten Halbjahr auf 97,8 Mio. Euro. Das ist ein Plus von 12,7 Mio. Euro (+14,8%) im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch bei den Filial- und Online-Krediten konnte die Bank um 15,8 Mio. Euro (+10%) auf 173,3 Mio. Euro zulegen. Kfz-Kredite und das Leasing stiegen um 62,5 Mio. Euro (+17,5%) auf 420,5 Mio. Euro. Das Neugeschäft bei der CashCard, eine Bankomatkarte mit Einkaufsrahmen bis 2.000 Euro, legte um 6,3 Mio. Euro (+33,9%) auf 24,7 Mio. Euro zu.
Positiv entwickelt sich auch der Bereich des Sparens, den die Santander Bank 2013 startete und seitdem mit guten Zinsen die Konsumenten überzeugen konnte. Die ganz hohen Sparzinsen sind bei der Santander Bank zwar Geschichte, aber sie halten noch ganz gut mit, mit den Bestbietern. Die Spareinlagen legten um 223,6 Mio. Euro (+26,3%) auf 1,074 Mrd. Euro zu. Santander betreut in Österreich aktuell über 407.800 Kundenverträge, das sind um 41.700 Verträge mehr als im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres. Besonders im letzten Jahr hat die Santander Bank noch mit hohen Sparzinsen, speziell für Neukunden gelockt. Nachdem 2016 diese Neukundenaktion ausläuft, darf man gespannt sein, wie die Sparer der Bank treu bleiben oder auf der Suche nach höheren Sparzinsen zum nächsten Anbieter weiterziehen.
Kosteneffiziente Bank
Dass die Santander Bank ihr Produktportfolio aufstockt, von dem darf man nicht ausgehen, was bedeutet die bestehenden Produkte werden so wie sie sind wohl beibehalten und mit diesen weiter gewirtschaftet. Damit lässt sich auch prächtig verdienen und die Bank selbst ist schlank aufgestellt. Eine Kennzahl für die Effizient einer Bank ist die Cost-Income Ratio, welche bei der Santander Consumer Bank 37 % beträgt. Dies bedeutet, dass 37 Cent aufgewendet werden müssen, um 1 Euro zu verdienen. Andere Banken kämpfen mit Cost-Income Rations von 60 % und mehr. Ein Grund für die Filialausdünnung in Österreich bei diesen etablierten Banken – die Santander Consumer Bank hat diese Probleme nicht.
Die Gerüchte rund um den Kauf der BAWAG P.S.K. durch die Santander Consumer Bank ist es still geworden. Die Ruhe vor dem Sturm oder verfolgt die Santander Bank keine größeren Expansionspläne mehr in Österreich? Man darf gespannt sein, was die Zukunft bringen wird.