Richtiger Umgang mit Geld für Kinder: So lernen Kinder den richtigen Umgang mit Finanzen

Tipps zur altersgerechten Geld-Erziehung: Wie Eltern ihren Kindern den Umgang mit Geld beibringen können

Wenn es um Finanzbildung für Kinder und Jugendliche geht, ist das Erste Financial Life Park (FLiP) eine der Anlaufstationen in Österreich. Das FLiP fördert mit seinem umfangreichen Angebot die finanzielle Eigenverantwortung, betreibt Vorsorge gegen Überschuldung und trägt damit auch zur Armutsprävention bei.  

In der heutigen Konsumgesellschaft sind besonders junge Menschen anfällig für den Druck, stets die neuesten technischen Geräte oder modischen Trends besitzen zu wollen. In-App-Käufe und andere Konsumausgaben tragen oft dazu bei, dass sie in eine Schuldenfalle geraten. Um dies zu verhindern, ist es entscheidend, Kinder frühzeitig für den verantwortungsvollen Umgang mit Geld zu sensibilisieren. Dies sehen auch 94 Prozent der Österreicher laut einer repräsentativen Studie des Instituts Integral als zentralen Bestandteil der Erziehung.

44 Prozent der Befragten halten es für wichtig, bereits in der frühen Kindheit mit der Finanzbildung zu beginnen, während 45 Prozent den Schulbeginn als passenden Zeitpunkt betrachten. „Je früher Eltern ihren Kindern den Umgang mit Geld beibringen, desto besser. Wichtig ist dabei, dies altersgerecht zu gestalten“, betont Philip List, Leiter des Erste Financial Life Park (FLiP). Die Expert des FLiP haben hilfreiche Tipps für verschiedene Altersgruppen zusammengestellt:

Vorschulkinder bis sechs Jahre: Den Wert des Geldes und den Sinn des Sparens vermitteln

Kleine Kinder können den abstrakten Begriff „Geld“ oft noch nicht vollständig begreifen. Das Konzept des Tausches – Geld gegen Waren – verstehen sie jedoch schon früh. Eltern können alltägliche Situationen wie das Einkaufen nutzen, um ihren Kindern den Wert von Gegenständen auf anschauliche Weise zu erklären.

Das Sparen auf ein bestimmtes Ziel sollte ebenfalls früh thematisiert werden, da die Fähigkeit, langfristig Geld zu sparen, eine Schlüsselkompetenz ist. Märchen und Geschichten können dabei helfen, den Sinn und Zweck des Sparens kindgerecht zu vermitteln.

Ab dem Schulbeginn: Erste Erfahrungen mit Taschengeld sammeln

Mit dem Schulstart bietet sich die Einführung von Taschengeld an. Laut Umfrage halten 86 Prozent der Österreicher Taschengeld für ein geeignetes Mittel, um den Umgang mit Geld zu erlernen. „Taschengeld ist eine hervorragende Möglichkeit, Kinder ihre ersten finanziellen Schritte eigenständig machen zu lassen. Sie lernen, mit einem festen Budget auszukommen und Verantwortung für ihre Ausgaben zu übernehmen“, so List. Wöchentliches Taschengeld in bar ist sinnvoll, da jüngere Kinder noch Schwierigkeiten haben, über längere Zeiträume zu planen.

Die Höhe des Taschengeldes hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Familieneinkommen, der Anzahl der Geschwister und dem Alter des Kindes ab. Ein Wochenplan kann dabei helfen, gemeinsam herauszufinden, welche Bedürfnisse das Kind hat und wie sie sinnvoll priorisiert werden können. Dies fördert nicht nur die Budgetplanung, sondern auch ein kritisches Konsumverhalten und die Fähigkeit, Wünsche aufzuschieben.

Teenager: Selbstständiger Umgang mit Geld und langfristige Planung

Im Teenageralter spielt das Taschengeld eine wichtige Rolle bei der Vorbereitung auf das Erwachsenenleben. Die Auszahlung kann nun monatlich erfolgen, um eine vorausschauende Finanzplanung zu fördern.

Ein bedeutender Schritt in dieser Phase ist die Eröffnung eines eigenen Kontos. „Wann der richtige Zeitpunkt dafür ist, liegt im Ermessen der Eltern, aber das Taschengeld oder der erste Lohn bieten sich als Anlass an“, erklärt List. Auch das Verständnis für Kontoauszüge sollte vermittelt werden, um den Überblick über Ein- und Ausgaben zu behalten. Ein Jugendkonto ermöglicht zudem den ersten verantwortungsvollen Umgang mit einer Debitkarte.

Gerade Jugendliche sind durch Werbung besonders stark Konsumreizen ausgesetzt. Der wachsende Markt der „Buy Now, Pay Later“-Angebote erleichtert es zudem, bereits in jungen Jahren Schulden zu machen. „Wir bemerken zunehmend, dass bereits sehr junge Menschen mit Schulden konfrontiert werden“, berichtet List aus den Erfahrungen im FLiP. Themen wie Kredite und Ratenzahlungen sollten deshalb offen besprochen werden, um frühzeitig ein Bewusstsein für die Konsequenzen zu schaffen. Finanzbildung ist in jedem Alter die beste Vorsorge gegen Schulden.

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