Das Kalenderjahr 2024 war wieder ein gutes Jahr für Österreichs Banken, wenn auch nicht mehr ganz so top wie das Jahr zuvor. Die österreichischen Banken haben im Jahr 2024 ein solides Ergebnis von rund 11,5 Milliarden Euro erwirtschaftet – ein Rückgang um rund 1,1 Milliarden Euro gegenüber dem bereinigten Vorjahreswert, aber weiterhin auf einem historisch hohen Niveau. Wie die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) am 9. April 2025 mitteilte, blieb die Ertragslage robust, obwohl geopolitische Entwicklungen und andere Sondereffekte das Gesamtergebnis beeinflussten.
Solides Betriebsergebnis trotz höherer Aufwendungen
Die aggregierten Betriebserträge stiegen im Vergleich zu 2023 leicht um 1,0 % auf 37,4 Mrd. Euro. Ausschlaggebend dafür war vor allem ein Anstieg des Zinsergebnisses um 1,8 % auf 25,9 Mrd. Euro. Auch der Handelserfolg und die Bewertungsergebnisse legten deutlich zu (+126 Mio. Euro bzw. +55,1 %). Dem gegenüber stand ein Rückgang beim sonstigen betrieblichen Ergebnis (−377 Mio. Euro bzw. −34,8 %).
Trotz gestiegener Verwaltungsaufwendungen (+0,4 %) und höherer Abschreibungen (+17,8 %) konnte das aggregierte Betriebsergebnis leicht auf 18,9 Mrd. Euro gesteigert werden – ein Zuwachs von 62 Mio. Euro bzw. 0,3 %.
Sondereffekte dämpfen Jahresergebnis
Das endgültige Jahresergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen sank um 8,5 % auf 11,5 Mrd. Euro. Besonders belastend wirkten sich dabei aus:
- Rückgänge bei Gewinnen aus nicht voll- oder quotenkonsolidierten Tochterunternehmen (–619 Mio. Euro),
- ein deutlich negativer Beitrag aufgegebener Geschäftsbereiche (–673 Mio. Euro),
- sowie ein starker Anstieg sonstiger Rückstellungen (+530 Mio. Euro).
Positiv zu bewerten ist der Rückgang bei den Rückstellungen für Kreditrisiken, die um rund 690 Mio. Euro niedriger ausfielen als 2023 – ein Hinweis auf weiterhin stabile Kreditportfolios.
Vergleich mit dem Vorjahr – Datenkorrektur bei 2023
Ein wichtiger Hinweis der OeNB betrifft das Vorjahresergebnis: Ursprünglich war für 2023 ein Rekordergebnis von 14,1 Mrd. Euro kommuniziert worden. Nachträgliche Prüfungen führten jedoch zu einer Korrektur auf 12,6 Mrd. Euro, wodurch der Rückgang für 2024 relativ gesehen weniger stark ins Gewicht fällt.
Fazit: Eigenkapital stärken, Chancen nutzen
Trotz eines leicht rückläufigen Jahresergebnisses bleibt die Profitabilität der österreichischen Banken hoch. Die OeNB empfiehlt, die nach wie vor starke Ertragslage dazu zu nutzen, um die Eigenkapitalbasis weiter zu stärken – insbesondere vor dem Hintergrund geopolitischer Unsicherheiten und struktureller Herausforderungen im Finanzsektor.
Die Daten

Kategorie | 2024 (Mio EUR) | 2023 (Mio EUR) | Veränderung (%) |
---|---|---|---|
Zinsergebnis | 25.928 | 25.465 | +1,8 % |
Provisionsergebnis | 9.616 | 9.562 | +0,6 % |
Dividendenerträge | 758 | 673 | +12,6 % |
Handelserfolg / Bewertung | 355 | 229 | +55,1 % |
Sonst. betriebliches Ergebnis | 706 | 1.083 | −34,8 % |
Betriebserträge gesamt | 37.363 | 37.012 | +1,0 % |
Verwaltungs- und sonstige Aufwendungen | 17.003 | 16.929 | +0,4 % |
Abschreibungen / Wertminderungen | 1.429 | 1.214 | +17,8 % |
Betriebsergebnis | 18.931 | 18.869 | +0,3 % |
Kreditrisiko-Rückstellungen | 2.265 | 2.954 | −23,3 % |
Sonstige Rückstellungen | 1.466 | 936 | +56,6 % |
Gewinne aus Beteiligungen | 1.443 | 2.063 | −30,0 % |
Ergebnis aufgegebene Geschäftsbereiche | −673 | 0 | Rückgang |
Periodenergebnis nach Steuern & Minderheiten | 11.529 | 12.606 | −8,5 % |