Mehr Bargeld für das Land: 120 neue Bankomaten in Österreich durch Gemeindebund & OeNB

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) erweitert ihr Engagement zur Sicherstellung der Bargeldversorgung in österreichischen Gemeinden. In Kooperation mit dem Österreichischen Gemeindebund wird das Netz an Geldautomaten in ländlichen Gebieten gezielt ausgebaut, um den Zugang zu Bargeld einfacher und bequemer zu gestalten.

Bereits im vergangenen Jahr wurde eine Vereinbarung zwischen dem Gemeindebund und den Banken getroffen, die den Erhalt der mit 1. Jänner 2024 bestehenden Geldausgabestellen garantierte. Nun folgt ein weiterer wichtiger Schritt: Die OeNB stellt bis zu 120 neue Geldautomaten zur Verfügung, um bestehende Versorgungslücken zu schließen und die Distanz zum nächsten Bankomaten erheblich zu verkürzen.

Neue Geldautomaten für mehr als ein Drittel der unversorgten Gemeinden

Der Fokus des Projekts liegt auf jenen Gemeinden, die weder über eine Bankfiliale noch über einen Geldautomaten verfügen. Derzeit betrifft dies 329 Kommunen in Österreich. Durch die Bereitstellung von bis zu 120 zusätzlichen Automaten wird mehr als ein Drittel dieser Gemeinden erstmals mit einer eigenen Bargeldversorgung ausgestattet.

In einer ersten Phase sollen bis zu 60 Geräte installiert werden, während weitere Standorte sukzessive folgen. Die Auswahl der Gemeinden erfolgt anhand mehrerer Kriterien, darunter die Einwohnerzahl, die Entfernung zum nächsten Bankomaten sowie die bestehende Infrastruktur.

Die betroffenen Gemeinden werden direkt vom Gemeindebund kontaktiert. Voraussetzung für die Aufstellung eines Geräts ist die Bereitstellung eines geeigneten Standortes sowie die Sicherstellung der Stromversorgung. „Ich rufe alle infrage kommenden Gemeinden dazu auf, diese Möglichkeit zu nutzen und ihren Bürgerinnen und Bürgern einen besseren Zugang zu Bargeld zu ermöglichen“, appelliert Johannes Pressl, Präsident des Österreichischen Gemeindebundes.

Keine Verdrängung bestehender Bankautomaten

Ein zentraler Aspekt der Vereinbarung ist die Sicherstellung, dass das Engagement der OeNB nicht zu einem Rückzug der Banken aus der Bargeldversorgung führt. Bereits im Vorjahr wurde ein Moratorium zwischen dem Gemeindebund und den Banken beschlossen, das die Schließung bestehender Bank-Geldautomaten bis zum 31. Dezember 2029 untersagt.

Gouverneur Robert Holzmann betont daher: „Die OeNB wird nur dort neue Bankomaten aufstellen, wo bislang keine Versorgung existiert und wo keine bestehende Bankfiliale betroffen ist.“ Damit bleibt die Bargeldverfügbarkeit in urbanen und ländlichen Regionen gleichermaßen sichergestellt.

Erhöhte Sicherheitsstandards im Fokus

Neben der geografischen Erweiterung der Bargeldversorgung legen die Beteiligten besonderen Wert auf höhere Sicherheitsstandards. Ziel ist es, moderne Geldautomaten mit verbesserten Schutzmechanismen gegen Manipulation und Diebstahl zu installieren.

Die Initiative unterstreicht die anhaltende Bedeutung von Bargeld in Österreich. Laut aktuellen Umfragen halten 94 % der Bevölkerung Bargeld für unverzichtbar und können sich eine bargeldlose Gesellschaft nicht vorstellen.

Mit diesem Ausbau leistet die OeNB einen wesentlichen Beitrag zur Wahrung der Wahlfreiheit beim Bezahlen und stellt sicher, dass auch Menschen in strukturschwächeren Regionen uneingeschränkten Zugang zu Bargeld haben.

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Ist bekannt wer der technische Betreiber der Bankomaten ist? First Data wäre gut für DKB-Konto Nutzer.

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