Kündigung eines Sparkontos aufgrund der 3-Monats-Euribor-Bindung

Es war zu erwarten, dass einige Kunden einer Sparkasse, die vor vielen Jahren ein Online-Sparkonto abgeschlossen hatten, von den aktuellen Entwicklungen betroffen sein würden. Im Vertrag war festgelegt, dass sich die Zinsen entsprechend dem Referenzzinssatz (3-Monats-Euribor) nach oben oder unten anpassen würden. Während der Niedrigzinsphase wurde dieser Aspekt kaum beachtet. Doch nun, mit der Zinswende, stiegen die Zinsen für diese Sparkonten erheblich an, und Sparer erzielten Zinssätze von 3 bis sogar 4 % p.a., was in Österreich, insbesondere für eine Filial-Sparkasse, als sensationell betrachtet wurde.

Jedoch kam es für einige Kunden zu einem unerwarteten Schock, als ein Nutzer auf Reddit ein Kündigungsschreiben einer der über 20 Sparkassen in Österreich teilte. In diesem Schreiben wurde dem Kunden mitgeteilt, dass die Sparkasse von ihrem vertraglich vereinbarten Kündigungsrecht Gebrauch macht und das Sparkonto in 2 Monaten beendet wird. Verständlicherweise führte diese Nachricht zu Verärgerung bei den Betroffenen.

Rechtlich betrachtet ist die Kündigung an sich legal, da beide Vertragsparteien die Möglichkeit haben, einen Vertrag zu beenden. Die entsprechenden Bedingungen für eine Beendigung wurden bereits beim Vertragsabschluss vereinbart, und die Sparkasse macht nun von dieser Möglichkeit Gebrauch. Ähnliche Fälle sind auch von anderen Banken bekannt, wie zum Beispiel der Fall der LiveBank, die zum Ende des letzten Jahres ihre Kundenbeziehungen aufgrund eines für sie ungünstigen Referenzzinssatzes beendete, wenn die Kunden den neuen Bedingungen nicht zustimmten.

Das Anschreiben der Sparkasse an die Kunden war neutral formuliert. Es wurde darauf hingewiesen, dass das aktuelle Marktumfeld von steigenden Zinsen geprägt war, jedoch Prognosen eine Seitwärtsbewegung erwarten lassen. Aus diesem Grund entschied sich die Sparkasse, bestimmte Sparprodukte, die an den 3-Monats Euribor gebunden waren, aus dem Angebot zu nehmen. Dabei wurde die vereinbarte Kündigungsfrist von 2 Monaten eingehalten, und die Kunden wurden gebeten, einen Termin mit ihrem Betreuer zu vereinbaren, um alternative Sparprodukte zu besprechen.

Das Anschreiben laut Beitrag auf Reddit:

„Beendigung Ihres Sparproduktes mit der

Kontonummer ….

Sehr geehrt….,

das aktuelle Marktumfeld war bisher geprägt von steigenden Zinsen am Geldmarkt. Die Prognosen gehen davon aus, dass das nun erreichte Niveau bestehen bleibt (Seitwärtsbewegung). Wir sehen uns veranlasst bestimmte Sparprodukte mit Bindung an den 3 Monats Euribor aus unserem Angebot zu nehmen.

Aus diesem Grund kündigen wir Ihr oben angeführtes Sparkonto unter Einhaltung der vereinbarten Kündigungsfrist von 2 Monaten per ….

Wichtig: Ab diesem Datum wird Ihr Guthaben nicht mehr verzinst. Wir bieten Ihnen deshalb alternativ folgende Sparprodukte an:

Produkt Zinsen pro Jahr (entspricht Ihrem derzeitigen Zinssatz) Laufzeit

• s Termin/Kapital Sparen 3,27% fix 6 Monate
• s Termin/Kapital Sparen 3,27% fix 12 Monate

Bitte vereinbaren Sie einen Termin mit Ihrem Betreuer, .. entweder direkt im Internetbanking George oder unter der Telefonnummer ….

Wir halten uns an das oben angeführte Angebot bis 31.12.2023 gebunden.

Sollten Sie in der Zwischenzeit Ihr Sparkonto geschlossen haben, betrachten Sie bitte dieses Schreiben als gegenstandslos.“

Das Kündigungsschreiben für das Sparkassen Sparkonto

Als Alternative wurde den betroffenen Kunden ein gebundenes Festgeldprodukt mit einer Laufzeit von 6 oder 12 Monaten angeboten, das einen Zinssatz von 3,27 % p.a. versprach. Dieser Zinssatz wurde als angemessen betrachtet, wie ein Vergleich mit anderen Festgeldangeboten für die gleiche Laufzeit zeigte.

Es ist zu beachten, dass die Kunden die Möglichkeit haben, die angebotenen Festgeldkonten in Betracht zu ziehen oder andere Produkte zu wählen. Falls sie sich gegen eine der angebotenen Optionen entscheiden oder ihr Sparkonto bereits geschlossen haben, wird das Schreiben als gegenstandslos betrachtet.

• Zum Sparzinsen Vergleich
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