Die Inflation steigt in Österreich und ist nun wieder höher als 1 % – im Oktober genau 1,3 % nachdem sie im September noch bei 0,9 % und im August bei 0,6 % lag. Dies ist nun der höchste Wert seit November 2014. Hauptverantwortlich dafür waren die Treibstoffe, die sich im Jahresvergleich nicht mehr – wie in den vergangenen Monaten – als Hauptpreisdämpfer erwiesen, sondern erstmals wieder als moderate Preistreiber. Hauptpreistreiber blieben die Bewirtungsdienstleistungen.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat Oktober bei 101,5. Gegenüber dem Vormonat September stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,3%.
Ohne teurere Bewirtungsdienstleistungen hätte die Inflation 1,0% betragen
Die größte Preisdynamik zeigte sich in der Ausgabengruppe „Restaurants und Hotels“ (durchschnittlich +3,2%; Einfluss: +0,32 Prozentpunkte). Dazu trugen überwiegend teurere Bewirtungsdienstleistungen (insgesamt +3,1%; Einfluss: +0,27 Prozentpunkte) bei. Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 3,7% mehr (Einfluss: +0,05 Prozentpunkte).
Durchschnittliche Preisanstiege von 1,3% wies die Ausgabengruppe „Wohnung, Wasser, Energie“ auf (Einfluss: +0,26 Prozentpunkte). Höhere Wohnungsmieten (insgesamt +3,7%) waren dafür ausschlaggebend. Die Instandhaltung und Reparatur der Wohnung verteuerte sich durchschnittlich um 0,9%. Heizöl verbilligte sich um nur 2,7% (September -8,8%) und beeinflusste die Preisentwicklung der gesamten Haushaltsenergie nur noch wenig (durchschnittlich 0,0%; Gas -2,7%, feste Brennstoffe -1,4%, Fernwärme +1,2% und Strom +1,5%).
Die Ausgabengruppe „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ verteuerte sich im Jahresabstand durchschnittlich um 1,1% (Einfluss: +0,14Prozentpunkte). Nahrungsmittel kosteten insgesamt um 0,8% mehr (Fleisch +1,6%, Brot und Getreideerzeugnisse +1,8%, Obst +3,0%, Fisch +5,2%; jedoch Milch, Käse und Eier insgesamt -1,6% und Gemüse -4,3%). Alkoholfreie Getränke verteuerten sich um 4,0%.
Für die durchschnittliche Teuerung von 1,3% in der Ausgabengruppe „Verschiedene Waren und Dienstleistungen“ (Einfluss: +0,14 Prozentpunkte) waren überwiegend Versicherungsdienstleistungen verantwortlich, die sich insgesamt um 1,5% verteuerten.
Die Ausgabengruppe „Verkehr“ dämpfte die Inflation nicht mehr, hier stiegen die Preise im Jahresabstand durchschnittlich um 0,4% (Einfluss: +0,05Prozentpunkte). Ausschlaggebend für dieses moderate Plus war die Entwicklung der Treibstoffpreise (Oktober +0,7%; Einfluss: +0,03 Prozentpunkte, jedoch September -3,5%; Einfluss: -0,11 Prozentpunkte). Außerdem kam im Oktober zusätzlich ein statistischer Basiseffekt zum Tragen: Aktuell steigende Treibstoffpreise trafen im Zwölfmonatsabstand auf Preissenkungen im Oktober 2015, was den deutlichen Sprung der Jahresveränderungsrate von September auf Oktober 2016 (von -3,5% auf +0,7%) erklärt. Flugtickets ins Ausland verbilligten sich um 11,1% (September -6,2%). Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich hingegen um 3,6%.
Geringfügige durchschnittliche Verbilligungen von 1,0% (Einfluss: -0,02 Prozentpunkte) wies die Ausgabengruppe „Nachrichtenübermittlung“ auf (Telefon- und Telefaxdienste insgesamt -1,4 %).
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