Geld oder Liebe? Warum Österreichs Paare ihre Finanzen trennen erklärt Studie von Erste Bank und Sparkassen

Eine aktuelle, repräsentative Umfrage im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen gibt Einblick in den Umgang österreichischer Paare mit Geld. Die Ergebnisse zeigen eine offene Kommunikation über Einkommen, aber eine ausgeprägte Individualisierung bei Bankkonten und Sparverhalten.

Transparenz beim Einkommen, aber getrennte Finanzen

Die Studie ergab, dass zwei von drei Österreicher:innen (67%) in einer Beziehung leben, wovon 59% einen gemeinsamen Haushalt führen. Die Kommunikation über Einkommen ist weit verbreitet: 94% der Befragten kennen die Einkommensverhältnisse ihrer Partner:in genau (55%) oder zumindest ungefähr (39%).

Trotz dieser Transparenz bevorzugen viele Paare eine Trennung der finanziellen Angelegenheiten. 80% der Befragten besitzen ein eigenes Girokonto ohne gemeinsamen Zugriff, und 56% setzen ausschließlich auf getrennte Konten. Nur 21% bevorzugen ein gemeinsames Konto, während 23% eine Kombination aus eigenen und gemeinsamen Konten bevorzugen. Besonders bei der jungen Generation (18-29 Jahre) ist dieses Modell beliebt (33%). Zudem hat mehr als die Hälfte der Befragten (58%) ihr Girokonto nicht bei der gleichen Bank wie die Partner:in.

Spar- und Anlageverhalten: Eigenverantwortung dominiert

Auch beim Sparen und Anlegen zeigt sich eine Tendenz zur Individualisierung. Fast die Hälfte (49%) bevorzugt eigene Spar- und Anlageprodukte. Lediglich 21% setzen auf gemeinsame Finanzprodukte, während 29% eine Kombination aus beiden Modellen bevorzugen. Die am häufigsten gemeinsam genutzten Finanzprodukte in einer Beziehung sind Versicherungen (60%), gefolgt von Girokonten (44%), Sparkonten (32%) und Finanzierungen bzw. Krediten (30%).

Vorsorge für Trennung wichtig

Die Umfrage zeigt zudem, dass finanzielle Klarheit bei Trennungen ein zentrales Anliegen ist. 87% der Befragten halten es für wichtig, in einer Beziehung Vorsorge für eine mögliche Trennung oder Haushaltsauflösung zu treffen. Dies ist besonders relevant, da fast jede:r Zweite (47%) bereits Konflikte aufgrund von Geld in einer Beziehung erlebt hat.

Fazit

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Österreicher:innen in Beziehungen zwar offen über Geld sprechen, ihre finanziellen Angelegenheiten aber dennoch weitgehend individuell handhaben. Diese Mischung aus Transparenz und Eigenverantwortung prägt das Finanzverhalten in Partnerschaften. Die Bereitschaft, finanzielle Vorsorge für Trennungsszenarien zu treffen, unterstreicht die pragmatische Haltung vieler Paare in finanziellen Belangen.

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