Echtzeitüberweisungen ab 9.1.2025: Schneller zahlen, stressfreier leben

Ab Jänner 2025 startet in Österreich eine neue Ära im Zahlungsverkehr: Echtzeitüberweisungen (Instant Payments, IP) werden zum Standard. Mit der EU-Verordnung 2024/886 wird sichergestellt, dass Überweisungen in Sekundenbruchteilen erfolgen – rund um die Uhr, an jedem Tag des Jahres. Ab wann genau?

  • Ab 9.1.2025 müssen alle Banken die eingehende Zahlungen in Echtzeit technisch anbieten können
  • Ab 9.10.2025 müssen alle Banken auch ausgehende Zahlungen in Echtzeit technisch anbieten können

Die Kosten dafür? Es dürfen keine zusätzlichen Kosten verrechnet werden. Kostet jetzt bereits eine SEPA-Überweisung eine Gebühr, so gilt diese auch für Echtzeitüberweisungen. Ist im Moment die SEPA-Überweisung in der Kontoführungsgebühr inkludiert, so darf in Zukunft hierfür keine extra Gebühr verrechnet werden.

Was sind Echtzeitüberweisungen?

Echtzeitüberweisungen ermöglichen es, dass überwiesene Beträge innerhalb von maximal 10 Sekunden auf dem Konto des Empfängers gutgeschrieben werden. Im Gegensatz zu klassischen SEPA-Überweisungen, die oft bis zu einem Werktag benötigen, erfolgt die Gutschrift bei IP unmittelbar. Damit wird der Zahlungsverkehr deutlich effizienter und kundenfreundlicher gestaltet.

Wichtige Termine und Verpflichtungen

Die EU hat klare Fristen für die Einführung von Echtzeitüberweisungen gesetzt:

  • Ab 9. Januar 2025: Alle Banken im Euro-Raum müssen in der Lage sein, Echtzeitüberweisungen zu empfangen.
  • Ab 9. Oktober 2025: Banken sind verpflichtet, Echtzeitüberweisungen auch aktiv zu versenden.
  • Kostenregelung: Echtzeitüberweisungen dürfen nicht teurer sein als herkömmliche SEPA-Überweisungen.
  • IBAN-Name-Check: Ab Oktober 2025 wird ein Abgleich zwischen IBAN und Empfängernamen verpflichtend, um Fehlüberweisungen zu vermeiden.

Die Verpflichtungen gehen noch weiter: Ab 2027 müssen Echtzeitüberweisungen auch für Euro-Zahlungen außerhalb des Euroraums angeboten werden.

Welche Banken bieten Echtzeitüberweisungen in Österreich an?

Bereits ab dem 9. Januar 2025 bieten viele österreichische Banken Echtzeitüberweisungen an, darunter:

  • easybank
  • BAWAG
  • BKS Bank
  • Sparkassen und Erste Bank

Diese Institute zählen zu den Vorreitern und haben die technischen Voraussetzungen frühzeitig geschaffen, um den neuen Standard zu erfüllen.

Vorteile von Echtzeitüberweisungen

Die Einführung von Echtzeitüberweisungen bringt zahlreiche Vorteile für Privat- und Geschäftskunden:

  1. Schnelligkeit: Gutschriften erfolgen in Echtzeit – unabhängig von Banköffnungszeiten.
  2. Flexibilität: Zahlungen können auch an Wochenenden und Feiertagen durchgeführt werden.
  3. Sicherheit: Der verpflichtende IBAN-Name-Check reduziert das Risiko von Fehlüberweisungen.
  4. Kostengleichheit: Keine zusätzlichen Gebühren im Vergleich zu herkömmlichen Überweisungen.

Herausforderungen für Banken und Kunden

Die Einführung des neuen Standards erfordert Investitionen in technische Infrastruktur und IT-Sicherheit. Banken müssen ihre Systeme anpassen, um die reibungslose Verarbeitung von Echtzeitüberweisungen zu gewährleisten. Für Kunden bedeutet die Umstellung vor allem eine Gewöhnung an den neuen Standard und die Vorteile, die er mit sich bringt.

Fazit

Die neuen Vorschriften zur Einführung von Echtzeitüberweisungen im Euro-Raum markieren einen bedeutenden Fortschritt im europäischen Zahlungsverkehr. Ab Jänner 2025 müssen alle Banken im Euro-Raum Echtzeitüberweisungen empfangen können, und ab Oktober 2025 wird auch der aktive Versand verpflichtend. Die Regelung, dass Echtzeitüberweisungen nicht teurer sein dürfen als herkömmliche SEPA-Überweisungen, stellt sicher, dass diese Innovation für alle Nutzer zugänglich bleibt.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Einführung des IBAN-Name-Checks, der ab Oktober 2025 zur Pflicht wird und eine deutliche Reduktion von Fehlüberweisungen ermöglicht. Ab 2027 wird der Anwendungsbereich sogar auf Euro-Zahlungen außerhalb des Euroraums erweitert, was die Attraktivität von Echtzeitüberweisungen weiter erhöht.

In Österreich sind Banken wie easybank, BAWAG, BKS Bank sowie Sparkassen und Erste Bank bereits ab Januar 2025 bereit, Echtzeitüberweisungen anzubieten, was Österreich eine Vorreiterrolle bei der Implementierung dieser Technologie verleiht. Dies zeigt, dass der österreichische Bankensektor gut auf die kommenden Änderungen vorbereitet ist.

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Wie sieht es eigentlich mit den Limits dieser Echtzeitüberweisungen aus, gibt es da eine Vorgabe für die Banken?
Bei der Ersten kann man z.B. 100.000€ in Echtzeit überweisen, während es bei der BAWAG nur 2.500€ und bei der Bank Austria gar nur 1.000€ sind.
Mit diesen geringen Limits ist das ziemlich witzlos.

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