Gerüchte verunsichern und rund um die Bank Austria gibt es im Moment zahlreiche Gerüchte und die verschiedensten Stakeholder bringen sich nun in Stellung, um das für sie Beste herauszuholen. Um was gehts eigentlich im Moment?
Der Eigentümer der Bank Austria, die italienische Uni Credit muss sparen und tut dies auch bei der Bank Austria. War man bisher der Meinung, dass dies bedeutet, dass die Bank Austria weitere Mitarbeiter über die Jahre einsparen muss, so gibt es das Gerücht, dass hier mehr kommen wird und zwar:
- Verkauf des ganzen Retailgeschäfts in Österreich – das heißt keine Privatkunden mehr, keine Klein- und Mittelbetriebe
- Großkunden (Corporate Investment Banking) und Privat-Banking Kunden werden über die Schöllerbank betreut
- Das ganze Ostgeschäft wandert von Wien nach Mailand in die Zentrale
Dass das ganze Ostgeschäft von Wien nach Mailand wandert ist schnell nachzuvollziehen, denn es gibt hierzu den „Vertrag-der-Regionen“ welcher bis März 2016 regelt, dass das gesamte Ostgeschäft aus Wien getätigt wird. Dieser endet nun und man darf davon ausgehen, dass dieses Geschäft nun tatsächlich nach Mailand wandert.
Im Retailgeschäft hat die Bank Austria bereits zahlreiche Filialen in Österreich geschlossen und nun scheint es so, als ob man endgültig den Hut drauf haut. Dieser Teil der Bank soll verkauft werden und die BAWAG P.S.K. interessiert sich dafür. Wer sich die Entwicklung der BAWAG P.S.K. ansieht wird feststellen, dass diese keinen Stein auf dem anderen lassen und den etwaigen neuen Teil ebenfalls fit trimmen wird. Das bedeutet gleichzeitig aber auch, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit deutlich mehr Druck leben müssen und Stellen abgebaut werden.
Passiert all dies tatsächlich, so wird die Bank Austria vom Riesen der österreichischen Bankenlandschaft zu einem Zwerg!
Was heißt das für bestehende Bank Austria Kunden?
Für diese ändert sich in naher Zukunft sicherlich gar nichts. Falls der Teil der Bank Austria tatsächlich verkauft werden sollte und der Käufer auch wirklich die BAWAG P.S.K. sein wird, so wird es wohl zu Filialschließungen kommen und irgendwann zur Integration der BA-Kunden in die IT-Systeme der BAWAG P.S.K., aber hier werden sicherlich noch Jahre vergehen. Wer aus grundsätzlichen Überlegungen aber von der Bank Austria wegwechseln will, der kann sich bereits ab sofort um eine neue Bank umsehen. Die Erste Bank/Sparkasse, Raiffeisenbanken und Volksbanken halten an ihrem dichten Filialnetz bis auf weiteres noch fest und wer auf persönliche Betreuung in den Filialen steht, der ist hier sicherlich gut aufgehoben. Wer auf Selbstbedienung schwört, der sollte sich die Direktbanken wie easybank oder Hello bank! ansehen, denn diese bieten ein attraktives Angebot in Sachen Produktgestaltung und Kosten.
Langjährige Bank Austria Kunden kennen die Veränderung, denn 1991 wurde die Bank Austria geboren, durch eine Fusion von Länderbank und Zentralsparkasse. 1997/1998 wurde dann die Creditanstalt gekauft, welche aber eigenständig blieb. Im Jahr 2001 kam dann die bayrische Münchner Hypovereinsbank und kaufte die Bank Austria. Sodann wurde ab 2002 die Bank Austria mit der Creditanstalt als BA-CA zusammengeschlossen. Die HVB wurde 2005 dann selbst von der UniCredit geschluckt und so ist nun der neue Eigentümer einer aus Mailand. Seit 2008 ist der Bestandteil „Creditanstalt“ kein Teil der Bank Austria mehr.
Man darf nun also gespannt sein, wie bestehende Bank Austria Kunden auf die kommenden Veränderungen reagieren werden.