Erste Bank Studie: Von Sparkonto bis Wertpapiere, so investiert Österreich im Jahr 2025

Die Erste Bank und Sparkassen haben wieder eine Umfrage unter den Österreicher:innen gemacht und wollten mehr wissen über die aktuelle Stimmung und was sie im Jahr 2025 finanziell vorhaben. Diese Studie wird Jahr für Jahr erneut durchgeführt und so können die Jahresergebnisse miteinander verglichen werden. Stimmungs- und Verhaltensänderungen können so schön nachvollzogen werden. Was sind die Ergebnisse und Erkenntnisse dieser Studie?

Die wirtschaftliche Stimmung in Österreich zeigt einen vorsichtigen Aufschwung: Laut einer aktuellen Studie von Integral im Auftrag der Erste Bank planen immer mehr Österreicher:innen wieder größere Investitionen. Diese Entwicklung steht im Einklang mit den sinkenden Zinsen des vergangenen Jahres, die offenbar die Kreditbereitschaft erhöhen.

Steigende Investitionsbereitschaft in der Bevölkerung

Nach Jahren der Zurückhaltung steigt die Anzahl jener, die innerhalb der nächsten 12 Monate eine größere Anschaffung tätigen wollen, auf 36% (+3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr). Besonders auffällig ist der Anstieg in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen, von denen 51% (+12PP) investieren möchten.

Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist die Kreditfinanzierung. Zwar planen 87% (-2PP) ihre Anschaffungen aus eigenen Ersparnissen zu finanzieren, doch der Anteil jener, die einen Bankkredit oder ein Darlehen nutzen wollen, steigt auf 13% (+2PP). Bemerkenswert ist der sprunghafte Anstieg der durchschnittlich geplanten Kreditsumme auf 153.000 Euro (+46% im Vergleich zum Vorjahr).

Laut Gerda Holzinger-Burgstaller, CEO der Erste Bank Oesterreich, sei diese Entwicklung positiv für die Gesamtwirtschaft, da privater Konsum eine entscheidende Rolle bei der Erholung spielt.

Anlagenverhalten: Wertpapiere gewinnen an Bedeutung

Obwohl die geplante Investitionssumme steigt, zeigt sich bei der Veranlagung eine gegenläufige Entwicklung: Die durchschnittlich geplante Veranlagungssumme ist von 5.600 Euro auf 4.000 Euro gesunken (-29%). Dennoch bleibt das Interesse an Geldanlagen hoch: 83% (-1PP) planen 2025 eine Veranlagung, wobei besonders die jüngeren Generationen aktiv sind (94%, +2PP).

Bei der Wahl der Anlageformen bleibt das Sparkonto mit 61% stabil. Bausparverträge (35%, -2PP) und Lebensversicherungen (34%, +2PP) bleiben ebenfalls beliebte Optionen. Auch Gold (22%, +2PP) und Pensionsvorsorgen (30%, -2PP) zeigen kaum Veränderung. Deutlich gestiegen ist jedoch das Interesse an Wertpapieren wie Aktien, Fonds und Anleihen: 38% (+6PP) der Befragten möchten im kommenden Jahr vermehrt in diese Anlageformen investieren. Holzinger-Burgstaller sieht darin eine vielversprechende Entwicklung für den mittel- bis langfristigen Vermögensaufbau.

Wirtschaftsausblick 2025: Zurückhaltender Optimismus

Trotz der steigenden Investitionsbereitschaft zeigt sich die österreichische Bevölkerung skeptisch in Bezug auf die wirtschaftliche Zukunft. Nur 25% der Befragten glauben an eine wirtschaftliche Erholung im Jahr 2025, während die Mehrheit weiterhin vorsichtig bleibt. Besonders optimistisch sind Männer (27%) und Personen mit höherer Formalbildung (30%).

Holzinger-Burgstaller erklärt diese Zurückhaltung mit der Prägung der letzten Jahre durch wirtschaftliche Unsicherheiten. Dennoch prognostiziert die Erste Group Research für 2025 ein moderates BIP-Wachstum von +0,6% und für 2026 ein weiteres Wachstum von +0,9%.

Fazit

Die Umfrage zeigt eine spannende Entwicklung:

Die Investitionsbereitschaft der Österreicher:innen steigt, während der Trend hin zu Wertpapieranlagen wächst. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten zeichnet sich ein vorsichtiger Optimismus ab, der durch niedrigere Zinsen und steigende Kreditvergaben unterstützt wird. Ob sich diese Dynamik fortsetzt, bleibt abzuwarten, doch die Zeichen stehen auf eine langsame, aber stabile wirtschaftliche Erholung.

Abonnieren
Benachrichtige mich zu:
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments
0
Hinterlasse einen Kommentarx