Im Dezember 2024 lag die Inflation in Österreich bei genau 2,0 % – das entspricht dem Stabilitätsziel der Europäischen Zentralbank (EZB). Laut Statistik Austria betrug der Verbraucherpreisindex (VPI) 125,1 Punkte, was im Vergleich zum Vorjahr eine durchschnittliche Preissteigerung von 2,0 % bedeutet. Gegenüber dem Vormonat November 2024 stieg das Preisniveau um 0,6 %.
Haupttreiber der Inflation
Die Teuerung wurde insbesondere durch gestiegene Preise in der Gastronomie und Hotellerie angetrieben. Bewirtungsdienstleistungen verteuerten sich im Jahresvergleich um 6,3 %, was die Gesamtinflation um 0,72 Prozentpunkte beeinflusste. Beherbergungsdienstleistungen blieben mit einem Preisanstieg von 5,7 % konstant. Im Bereich „Freizeit und Kultur“ stiegen die Preise um 2,1 %, wobei Pauschalreisen mit einem Plus von 4,9 % herausstachen.
Lebensmittelpreise nur moderat gestiegen
Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen mit 1,6 % weniger stark als im November (2,1 %). Besonders bei Gemüse (-4,8 %) gab es deutliche Preisrückgänge, während Brot und Getreideprodukte (+1,9 %) sowie Öle und Fette (+11,6 %) weiterhin teurer wurden.
Haushaltsenergie weiterhin preisdämpfend
Haushaltsenergie wirkte auch im Dezember inflationssenkend. Heizöl verbilligte sich um 8,0 %, Gas um 28,4 % und Strom um 4,1 %. Dennoch stiegen die Mieten im Durchschnitt um 4,3 %, was die Inflation in diesem Bereich leicht nach oben trieb.
Verkehr: Treibstoffe weniger stark preisdämpfend
Die Preise im Verkehrsbereich stiegen um 1,0 %, während Treibstoffe mit -2,7 % nur noch gering inflationssenkend wirkten. Flugtickets verteuerten sich hingegen stark um 13,5 %.
Preisniveau im Vergleich zu November
Im Monatsvergleich waren saisonal bedingt vor allem Flugpauschalreisen (+18,3 %) hauptverantwortlich für den Anstieg des Preisniveaus. Auf der anderen Seite wirkte der Preisrückgang bei Gemüse (-3,5 %) preisdämpfend.
Harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI)
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg im Dezember 2024 um 2,1 %, leicht über der nationalen Inflation. Hauptgrund dafür waren höhere Gewichtungen von Dienstleistungen wie Beherbergung und Freizeit im HVPI.
Mini- und Mikrowarenkorb: Höherer Preisanstieg beim Einkauf
Die Teuerung für den Mikrowarenkorb, der die Preise für den täglichen Einkauf wie Nahrungsmittel, Tageszeitungen und Kaffee im Kaffeehaus abbildet, lag im Dezember bei 3,1 %. Der Miniwarenkorb, der einen wöchentlichen Einkauf inklusive Treibstoffen umfasst, stieg um 2,4 %. Beide Werte liegen über der allgemeinen Inflationsrate von 2,0 % und zeigen, dass insbesondere die Kosten für Alltagsgüter und Dienstleistungen weiterhin stark anziehen.
Fazit: Stabilisierung der Inflation
Die Inflation in Österreich hat sich mit 2,0 % exakt auf das Ziel der EZB eingependelt. Sinkende Preise für Haushaltsenergie und moderate Lebensmittelpreise haben eine weitere Beschleunigung verhindert. Gleichzeitig bleiben einzelne Bereiche wie Gastronomie und Verkehr deutliche Preistreiber. Mit Blick auf das Jahr 2025 bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend fortsetzt.
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