Die Inflation in Österreich lag im November 2024 bei 1,9 % im Vergleich zum Vorjahr. Damit bleibt sie den dritten Monat in Folge unter dem 2-Prozent-Ziel der Europäischen Zentralbank. Doch hinter dieser scheinbar moderaten Zahl verbergen sich deutliche Unterschiede in den Preistreibern und dämpfenden Faktoren.
Die aktuelle Inflationsentwicklung
Hier eine detaillierte Übersicht:
1. Gastronomie und Hotellerie: Die größten Preistreiber
Die Preise in der Gastronomie und Hotellerie sind weiterhin ein wesentlicher Faktor für die Inflation.
- Gastronomie: Die Preise für Bewirtungsdienstleistungen (z. B. Essen in Restaurants oder Cafés) stiegen um +6,0 %. Sie beeinflussten die Inflationsrate mit +0,80 Prozentpunkten – ein bedeutender Anteil.
- Hotellerie: Der Preisanstieg bei Beherbergungsdienstleistungen fiel mit +5,7 % etwas moderater aus als in den Vormonaten.
Wenn du regelmäßig auswärts isst oder reist, spürst du diese Entwicklungen direkt in deinem Geldbeutel.
2. Lebensmittel: Unterschiedliche Entwicklungen
Lebensmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich im Schnitt um +2,1 %, was unter der allgemeinen Inflationsrate liegt. Doch innerhalb dieser Gruppe gibt es deutliche Unterschiede:
- Alkoholfreie Getränke: Diese Kategorie verzeichnete einen starken Preisanstieg von +7,6 %, insbesondere bei Frucht- und Gemüsesäften (+19,1 %).
- Öle und Fette: Nach wie vor hoch mit +12,2 %.
- Brot und Getreideerzeugnisse: +2,0 %.
- Milch, Käse und Eier: Moderater Anstieg um +1,2 %.
- Gemüse: Interessanterweise sanken die Preise um -1,4 %, was entlastend wirkt.
Wenn du überwiegend frische Produkte wie Gemüse einkaufst, profitierst du von diesen Rückgängen. Hingegen belasten höherpreisige Spezialitäten wie Säfte und Öle das Haushaltsbudget stärker.
3. Wohnkosten: Kontinuierlicher Anstieg
Die Ausgaben für Wohnen, Wasser und Energie blieben im November 2024 relativ stabil, allerdings steigen die Wohnkosten weiterhin:
- Mieten: Diese verteuerten sich um +4,7 %, etwas weniger stark als im Vormonat (+4,9 %).
- Instandhaltung von Wohnungen: Kosten stiegen um +4,3 %.
Gerade langfristige Mietverträge oder Renovierungsarbeiten sind von diesen Entwicklungen betroffen.
4. Verkehr: Gemischte Entwicklungen
Die Preise im Bereich Verkehr fielen durchschnittlich um -0,6 %, jedoch mit gemischten Trends:
- Treibstoffe: Noch immer günstiger als im Vorjahr (-8,2 %), jedoch weniger stark als in den Monaten zuvor.
- Flugtickets: Ein starker Preisanstieg von +12,9 % belastet Reisende.
- Reparaturen privater Verkehrsmittel: Verteuerten sich um +6,4 %.
- Neuwagen: Moderater Preisanstieg um +2,1 %.
Wenn du ein Auto besitzt, spürst du die Entlastung bei Treibstoffen, aber auch die Belastung durch teurere Reparaturen oder Anschaffungskosten.
5. Freizeit und Kultur: Preisdruck bei Reisen
Die Preisteuerung in der Kategorie Freizeit und Kultur fiel mit +1,5 % moderat aus. Hauptsächlich beeinflusste die Preisentwicklung von Flugpauschalreisen (+8,5 %) die Inflation in dieser Gruppe. Freizeit- und Kulturdienstleistungen, wie Besuche von Veranstaltungen, stiegen um +1,6 %.
Dämpfende Faktoren: Energie und Treibstoffe
Energie bleibt der größte Dämpfer für die Inflation:
- Haushaltsenergie: Die Preise fielen um -11,8 %, insbesondere bei Gas (-28,4 %) und Heizöl (-14,4 %).
- Strom: Ebenfalls günstiger mit -4,6 %, unter anderem durch staatliche Unterstützungsmaßnahmen wie die Strompreisbremse.
Diese Entwicklungen wirken sich direkt auf deine Energiekosten aus und entlasten das Haushaltsbudget deutlich.
Wocheneinkauf und Tageseinkauf
Wocheneinkauf
Tageseinkauf
Fazit
Die Inflation in Österreich ist im November 2024 moderat, doch die Unterschiede innerhalb der Ausgabengruppen sind erheblich. Während die Preise für Energie und Treibstoffe weiterhin sinken und dämpfend wirken, treiben Bereiche wie Gastronomie, Hotellerie und spezielle Lebensmittelprodukte die Teuerung voran. Besonders spürbar sind diese Effekte in alltäglichen Ausgaben, etwa beim Essengehen oder bei Reisen.
Was bedeutet das für dich?
- Nutze die günstigen Preise bei Haushaltsenergie, um Einsparungen vorzunehmen.
- Prüfe dein Budget für Freizeit, Reisen und Gastronomie, da diese Bereiche aktuell teurer sind.
- Achte bei Lebensmitteln auf Angebote und die Entwicklung einzelner Kategorien wie Gemüse, das derzeit günstiger ist.
Wie erlebst du die aktuellen Preisentwicklungen? Teile deine Erfahrungen gerne!