Es handelt sich wahrscheinlich eher um einen Kontowechsel als um eine Kontokündigung. Oftmals werden solche Mitteilungen im Zusammenhang mit Änderungen in den Geschäftsbedingungen oder dem Angebot gemacht, die eine Migration der Konten auf ein neues System oder eine neue Plattform erforderlich machen. In den meisten Fällen bleibt den Kunden die Möglichkeit erhalten, ihre Konten zu behalten, aber sie müssen möglicherweise einem Wechsel zu neuen Bedingungen oder einer neuen Plattform zustimmen.
Vivid informiert über Kontokündigung
Vivid führt eine Aktualisierung auf Vivid 2.0 durch und trennt sich dabei von seinem langjährigen Bankpartner Solaris SE, der bisher die Kundenkonten verwaltet hat. Statt dessen übernimmt Vivid selbst die Finanzdienstleistungen. Es ist wichtig zu beachten, dass Vivid selbst keine Bank mit einer Banklizenz ist, sondern ein E-Money-Institut mit einer eigenen E-Money-Lizenz. Die Kunden sollten die Mitteilung von Vivid genau prüfen, um sicherzustellen, dass sie über alle Änderungen informiert sind und um gegebenenfalls erforderliche Schritte zu unternehmen.
Wie geht der Wechsel vor sich?
Vivid bietet seinen Kunden einen Schritt-für-Schritt-Ansatz für die Umstellung und versucht, den Prozess benutzerfreundlich zu gestalten. Die Möglichkeit, eine Push-Benachrichtigung zu erhalten und die App einfach durch Tippen auf den Banner zu aktualisieren, ist sicherlich hilfreich.
Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass bei jedem Umstellungsprozess möglicherweise einige Hürden auftreten können. Berichte von Kunden auf Internetseiten wie „Caschys Blog„, die von neuen Identifikationsanforderungen oder anderen Schwierigkeiten berichten, sollten ernst genommen werden. Es ist möglich, dass Kunden möglicherweise aufgefordert werden, neue Ausweisdokumente hochzuladen, um sich neu zu identifizieren.
Trotz potenzieller Herausforderungen sollte der Wechsel im Allgemeinen innerhalb weniger Minuten vollzogen werden können. Die Möglichkeit, Guthaben auf den jeweiligen Pockets innerhalb weniger Augenblicke per SEPA Instant zum Nulltarif auf die neuen Konten zu transferieren, ist sicherlich eine positive Entwicklung für die Kunden.
Was wird für Kundinnen und Kunden neu bei Vivid 2.0.?
Für Kundinnen und Kunden von Vivid gibt es durchaus einige Veränderung mit Vivid 2.0. Die zwei wichtigsten Neuerungen sind:
- Es werden neue IBAN vergeben und Echtzeitüberweisungen eingeführt
- Die Einlagen sind nicht mehr über die deutsche Einlagensicherung geschützt
- Cashback Zahlungen und Zinsen
Neuer IBAN für alle Vivid Bestandskunden
Die Notwendigkeit einer neuen IBAN und einer neuen Visa-Nummer aufgrund des Bruchs mit Solaris SE könnte sicherlich für einige Vivid-Nutzer eine Herausforderung darstellen. Es bedeutet, dass sie ihre neuen IBANs an ihre verschiedenen Transaktionspartner weitergeben müssen. Vivid scheint jedoch einen praktischen Ansatz zu bieten, indem es die Möglichkeit gibt, alle Lastschriften herauszufiltern und die Implementierung des neuen IBANs einfacher zu gestalten.
Die Tatsache, dass Vivid 2.0 SEPA Instant unterstützt, ist jedoch eine positive Entwicklung, die Kunden freuen dürfte. Dies bedeutet, dass Echtzeitüberweisungen kostenlos durchgeführt werden können, was die Flexibilität und Bequemlichkeit des Services erhöht.
Konto ohne Einlagensicherung
Es ist wichtig, dass die Kunden von Vivid sich bewusst sind, dass der Wechsel zu Vivid 2.0. eine Zustimmung erfordert, da dies mit neuen Geschäftsbedingungen und möglicherweise anderen Bedingungen verbunden sein könnte.
Der Wechsel zu Vivid 2.0. bedeutet auch einen Wechsel des Verwahrungspartners für die Kundengelder. Während der bisherige Bankpartner Solaris SE über eine vollwertige Banklizenz verfügt und somit Einlagen von Kunden bis zu 100.000 Euro pro Kunde schützt, wird Vivid 2.0. die Kundengelder selbst verwalten, allerdings ohne die Einlagensicherung. Stattdessen wird die Vivid Money S.A., ein von der Commission de Surveillance du Secteur Financier zugelassenes und reguliertes Finanzinstitut in Luxemburg, die Kundengelder überwachen.
Kunden sollten sich der Risiken bewusst sein, die mit dem Wechsel verbunden sind, insbesondere hinsichtlich des Schutzes ihrer Einlagen. Es ist wichtig, dass sie die neuen Bedingungen sorgfältig prüfen und nur zustimmen, wenn sie damit einverstanden sind.
Cashbackzahlungen und Guthabenzinsen
Die angekündigten Willkommensgeschenke von Vivid 2.0. klingen in der Tat attraktiv. Ein Cashback-Angebot von 4 % innerhalb eines Aktionszeitraums ist eine großzügige Möglichkeit, den Kunden einen Mehrwert zu bieten. Ebenso vielversprechend ist die Aussicht auf ein Festzins-Pocket mit Zinsen von bis zu 5 % für Prime-Kunden und 2 % für Standard-Kunden.
Solche Angebote könnten Kunden zusätzliche Anreize bieten, zu Vivid 2.0. zu wechseln und die neuen Funktionen und Möglichkeiten des Services zu nutzen. Es bleibt abzuwarten, wie erfolgreich diese Aktionen sein werden und wie die Kunden darauf reagieren.
Über Vivid
Vivid versteht sich als Finanzplattform, die seit 2019 von Berlin aus seine Dienstleistungen anbietet. Rund 500.000 Kunden kann sich das Unternehmen derzeit sein eigen nennen, wobei rund die Hälfte davon das Konto aktiv nutzen. Vivid verändert sich ständig neu. Das betrifft das ständig erweiterte Angebot in Bezug auf Sparen, Banking und Investment, auch aber die sich laufenden ändernden Cashback Angebote.
Die Struktur von Vivid ist auch etwas komplizierter. Da gibt es zum einen die Vivid Money B.V., ein Teil der Vivid-Gruppe, unter dieser das neue Vivid Interest-Rate-Pocket angeboten, und von der niederländischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (AFM) reguliert wird. Das ist das Pocket zum Investieren in Geldmarktfonds.
Und nun gibt es auch Vivid Money S.A., die für die Verwahrung der Kundeneinlagen, für die Konten, Karten und Zahlungsdienstleistungen – unter luxemburgischer Aufsicht – zuständig ist.
Insgesamt wird Vivid als deutsches Fintech Unternehmen von der BaFin reguliert.
Alles läuft bei Vivid in der Smartphone App zusammen. Das Konto mit den Pockets, das Investieren in Aktien und Kryptos und alle weiteren Dienstleistungen.
Fazit
Der Schritt von Vivid, mit Vivid 2.0. in weitere 23 EU-Länder expandieren zu wollen, zeigt deutlich die Ambitionen des Unternehmens, seinen Kundenkreis zu erweitern und seine Dienstleistungen auf internationaler Ebene anzubieten. Durch den Erwerb der E-Money-Lizenz durch den Kauf von Joompay eröffnen sich für Vivid zusätzliche Möglichkeiten und Flexibilität bei der Gestaltung seiner Dienstleistungen.
Die Entscheidung, den langjährigen Bankpartner Solaris S.E. abzulösen, ist ein mutiger Schritt, der darauf hindeutet, dass Vivid sich stärker auf die Verwaltung der Kundengelder selbst konzentrieren möchte. Dies bedeutet jedoch auch, dass die Kunden den Schutz der deutschen Einlagensicherung verlieren, was ein wichtiger Aspekt ist, den die Kunden bei ihrer Entscheidung berücksichtigen müssen.
Die Aussicht auf kostenloses Echtzeitüberweisen, höheres Cashback und attraktive Zinsen auf das Guthaben am Konto sind sicherlich verlockende Angebote für die Kunden von Vivid. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob alle Bestandskunden den Umzug zu Vivid 2.0. mitmachen werden. Der Wechsel sollte laut Vivid unkompliziert sein, aber es ist nicht ungewöhnlich, dass es zu einigen Schwierigkeiten kommen kann, wenn eine solche Umstellung stattfindet.
- zu Vivid
- zur Pressemittteilung Vivid erwirbt Joompay