Trade Republic wurde 2015 gegründet und besitzt seit 2017 auch eine Lizenz als Wertpapierhandelsbank. Der Online Broker wird den Neobrokern zugeordnet und bietet den Handel mit Wertpapieren und Kryptowährungen an und sorgt aufgrund der günstigen Tradinggebühren nicht nur in Deutschland für Aufsehen. Abgewickelt werden die Trades über die Smartphone App oder seit 2021 auch über den Webbrowser.
In Österreich ist Trade Republic ebenso vertreten und wartet seit geraumer Zeit mit dem Versprechen auf, auch für uns Österreicherinnen und Österreicher steuereinfach zu werden und sich um die korrekte Abführung der Steuer zu kümmern. Bis dato stellt Trade Republic lediglich einen Steuerreport zur Verfügung, der zwar besser als nichts ist, aber keinesfalls gleichzusetzen ist mit einem steuereinfachen Broker, wie z.B. Flatex, DADAT oder die easybank. Der Steuerreport stellt lediglich eine Art „Empfehlung“ dar, um die Korrektheit usw. müssen sich die Anlegerinnen und Anleger selbst kümmern bzw. tragen dafür die Verantwortung.
Die Eröffnung vom Depot gelingt denkbar einfach über die Webseite. Einfach registrieren und nachdem die Legitimierung abgeschlossen ist, ist das Depot auch schon einsatzbereit.
Gebühren auf einen Blick
Die Gebühren bei Trade Republic sind äußerst attraktiv, aber leider, es handelt sich um einen NICHT steuereinfachen Broker!
Depotgebühr: | 0 € |
Verrechnungskonto: | 0 € |
Order Lang & Schwarz Exchange: | 1 € |
Order Wien: | – |
Order Xetra Frankfurt: | – |
Order NYSE: | – |
Aktien-Sparplan: | Ja |
ETF-Sparplan: | Ja |
Dividendengebühr: | 0 € |
Vorteile
Die Vorteile des deutschen Neobrokers sind in erster Linie die günstigen Gebühren!
- es gibt keine Gebühr für Depot und Verrechnungskonto!
- Die Ordergebühr ist sensationell günstig mit pauschal 1 € über die Lang & Schwarz Exchange
- Einfaches Traden über die Smartphone App möglich
- Teilaktien und -ETFs sind erwerbbar
- Steuerreport wird zur Verfügung gestellt
Nachteile
- Beim Verrechnungskonto handelt es sich um ein Treuhand-Sammelkonto
- für Österreicherinnen und Österreicher ist Trade Republic NICHT STEUEREINFACH
- es gibt nur einen Handelsplatz über die Lang & Schwarz Exchange
Kosten
Depotgebühr
Das Depot ist bei Trade Republic kostenlos. Was für eine Freude! Noch dazu ist es äußerst einfach ein Depot zu eröffnen. Werden die Vorraussetzungen erfüllt, (mind. 18 Jahre, dauerhafter Wohnsitz in Österreich, eine vorhandene Steuernummer, Handynummer und Bankkonto) werden erst die persönlichen Daten eingegeben bevor es zur Identifizierung kommt. Das geschieht per Video-Identverfahren. Die Steuernummer wird nicht sofort benötigt, sondern es genügt diese innerhalb der ersten 90 Tage bekanntzugeben.
Verrechnungskonto
Das Verrechnungskonto kostet bei Trade Republic ebenfalls nichts. Wichtig dabei zu wissen ist allerdings, dass es sich bei diesem Konto NICHT um ein privates Konto handelt, sondern um ein Treuhand-Sammelkonto das bei von der Solaris Bank, Deutsche Bank oder Citi verwaltet und geführt wird. Trade Republic sagt, dass jeder Kunde der gesetzlichen Einlagensicherung von bis zu 100.000 Euro unterliegt.
Trades
Trades werden rein nur über die Lang & Schwarz Exchange abgewickelt und das um nur 1 € je Trade. Wobei Trade Republic diese Gebühr nicht als Ordergebühr, sondern als Fremdkostenpauschale je Handelsgeschäft ausweist. Die Gebühr bleibt immer gleich, egal wie hoch das Ordervolumen ist.
Teilaktien können seit Oktober 2022 bei Trade Republic gekauft werden. Das ist definitiv zu begrüßen, denn so kann auch mit geringeren Orderbeträgen ein Teil von namhaften, teuren Aktien erworben werden.
Depotübertrag
Ein Depotübertrag ist möglich und auch kostenlos. Zumindest an Geld, bestimmt aber nicht an Nerven. Trade Republic nimmt beispielsweise nicht jedes Wertpapier an, und ist das der Fall kann der Depotübertrag auch nicht stattfinden. Des Weiteren macht es für uns Österreicher auch wenig Sinn von einem steuereinfachen Broker zu einem NICHT steuereinfachen Broker wie Trade Republic zu wechseln. Alle Anschaffungsdaten gehen unwiederbringlich verloren. Das kann zu einem großen Schaden bei einem erneuten Wechsel zu einem steuereinfachen Broker führen!
Dividenden
Wenn es zu Kosten kommt, dann handelt es sich wenn nur um fremde Spesen, Trade Republic selbst verrechnet keine Dividendengebühr.
Hauptversammlung
Die Eintragung ins Namensregister kostet für Aktionäre 2,00 € je Aktie. Die Entscheidung, ob eine Eintragung von deutschen Aktien gewünscht wird, muss reiflich überlegt werden. Ist eine Eintragung gewünscht, gilt das in Folge für alle deutschen Aktien. Will man bei einer Hauptversammlung dabei sein, kostet das 25 Euro + etwaiger fremder Spesen.
Handelsangebot
Trade Republic ist ein Neobroker mit folgendem Angebot:
- Aktien (rund 7.500 Stück)
- ETFs (1.800 Stück, davon rund 1.500 sparplanfähig)
- Derivate (Faktor-Zertifikate, Knock-Out Produkte und 40.000 Optionsscheine)
- Krpytowährungen
Anleihen oder Fonds können bei Trade Republic nicht gehandelt werden!
Steuern
Ja und da ist er, der große Haken bei Trade Republic! Alles wäre so perfekt, wenn da die Sache mit der Steuer bloß nicht wäre! Trade Republic ist ein deutscher Neobroker, der nach wie vor in Österreich NICHT steuereinfach ist. Der Broker bemüht sich stets uns Österreicherinnen und Österreicher zu gefallen, stellt auch einen Steuerreport zur Seite, doch es hilft alles nichts, die letzte Verantwortung für die korrekte Versteuerung liegt bei jedem selbst.
Trade Republic lässt immer wieder durch, in Österreich steuereinfach zu werden. Doch wann, wie und überhaupt, darüber schweigt sich der Broker nach wie vor aus! Mit dem Steuerreport müssen wir uns bis auf Weiters zufrieden geben, wobei die Richtigkeit der Angaben überprüft werden sollte!
Beratung & Support
Alles nicht so wichtig, solange keine Fragen auftauchen! Ist das dann aber einmal der Fall, ist es gut über die Erreichbarkeit Bescheid zu wissen.
Trade Republic
Köpenickerstraße 40c
10179 Berlin
Email: service@traderepublic.com
Fazit
Ja, zweifelsohne lockt Trade Republic mit günstigen Ordergebühren, kostenlosen Depot und Konto und jeder Menge Wertpapiere, speziell auch ETFs die noch dazu als Sparplan angelegt werden können. Das gefällt auch uns Österreicher! Beim genaueren hinsehen muss aber erwähnt werden, dass der Neobroker nur einen einzigen Handelsplatz hat und das Verrechnungskonto als Sammelkonto geführt wird. Wem das egal ist, sollte sich noch ausgiebig mit dem Steuerthema auseinandersetzen, denn speziell bei Sparplänen wird es nachdem Trade Republic nicht steuereinfach ist richtig kompliziert! Der Broker liebäugelt dennoch mit dem österreichischen Markt und versucht mit dem Steuerreport diesen gehörigen Nachteil etwas abzufedern.
Wie es weitergeht ist schwer zu sagen! Es bleibt abzuwarten.